Club
Iranische Briefmarkensammler
( C I B )


Wege der Auslandpost


Aufgrund entsprechender Verhandlungen mit Russland wurden Postsendungen ins Ausland über das persische Grenzdorf Djulfa mit Eisenbahn nach Tiflis / Russland, außerdem vom persischem Enzeli aus mit russischen Dampfern zum Postamt Baku befördert.


Von Baku aus wurden die Postsendungen per Eisenbahn nach Moskau und später nach St. Petersburg transportiert. Über die Ostsee bediente diese Linie alle Postsendungen, die für den nördlichen Teil Europas bestimmt waren. Über Tiflis und dem Schwarzen Meer wurde der südliche Teil Europas bedient.

Transsibirische Eisenbahn
Postverbindung

von Fernen Ostenbis EuropaFertigstellung
der Eisenbahnstrecke
WladiwostockeIrkutsk1900 - 1901
IrkutshNowosibirsk1899
NowosibirskOmsk1898
OmskSamara1888
SamaraMoskau - - -
MoskauPetersburg1861
BakuMoskau - - -
MoskauPetersburg1861
PetersburgBerlinBahnpostamt 18 in Berlin und
19 in Frankfurt/Main waren
zuständig für die Verteilung der
ankommenden Briefe.

 


Teheran, unter Stempel Reymond Freres handschriftliches Datum auf obigem Brief am 23.4.1873.Ankunft in Konstantinopel am 20.5.1873, weiter über das Mittelmeer nach Marseille, Ankunft in Valence am 29.5.1873


Der Weg des Briefes von Teheran nach Trebizonde ist unbekannt. Auf dem Brief sind weder Persische Briefmarken,
noch irgendwelche Vermerke der Persischen Post vorhanden.
Unter dem Stempel   REYMOND   FRÈRES   sind lediglich die Wörter   TÉHÉRAN   FRANCE  zu erkennen.
Die Seereise zwischen Trebizonde und Konstantinopel hinterließ wenige Spuren. Bei der Ankunft in Konstantinopel
wird der Brief dem französischen Postamt übergeben, das auf der Vorderseite den Kastenstempel » MER NOIRE « aufbringt. Mit dem Stempel » G.C. 5083 « wird die Briefmarke in Konstantinopel entwertet.



Entfernung
vonbisEntfernung
TeheranTrebizone1200 Km
TrebizoneValance3600 Km

Dauer
vonbisTage
TeheranKonstantinople27
KonstantinopleValance9

Quelle : Le Monde des PHILATÉLISTES. Nr. 435 - Novembre 1989

Die Karte wurde als Rückantwortkarte in Teheran aufgegeben und erreichte Anzeli am 18.12., am 19.12. Tiflis / Russland
und ging von dort nach St. Petersburg / Russland. Ankunftsstempel in St. Petersburg 23.12. Anschließend ging diese
Rückanwortkarte nach Abo / Finnland ( heutiges Tukur ). Schade, dass die Post keine Ankunftsstempel gesetzt hat.

 

Rückseite eines Umschlages aus Indien. Britisch Indische Postämter benutzten auch Persische Briefmarken.
3 x Michel Nr. 484 und 1x 488. Die Marken wurden in Karachi ( heutiges Pakistan ) entwertet.

 

» OVERLAND MAIL « verlief über Ahwaz, Basra, Bagdad, Haifa, Beirut und Damaskus. Alle Postsendungen mit Vermerk
» OVERLAND MAIL « wurden über Landrouten bis zum ensprechenden Hafen und anschließend über das Mittelmeer befördert.

VorderseiteRückseite


Die Engländer errichteten in einigen persischen Orten im Süden Postagenturen.Sie unterstanden dem Britisch - Indischen
Postamt. Erstes reguläres Indisches Postamt wurde am 1.Mai 1864 in Buschir eröffnet und begann mit dem Verkauf indischer
Briefmarken und Postkarten.


1. Buschir

Indische Ganzsachenpostkarte mit Kopfbild Königin Victoria.
Aufgegeben am 12.5.1891 in Buschir nach Freiberg.


Indische Auslandspostkarte mit Kopfbild Königin Viktoria mit
Aufdruck ONE ANNA blau. Eingeschrieben
von Buschir nach Gössnitz.


Auslandbrief, aufgegeben in Buschir nach Suez und anschließend nach Kairo/Ägypten.
Frankiert mit 2 x Michel - Nr. 81 und 1 x Michel - Nr. 83. Einkreisstempel » SEA POST OFFICE/C/...96 « .

RückseiteVorderseite

2. Bender - Abbas

Das Postamt wurde am 1. April 1867 eröffnet


Postkarte von 1898 mit Aufdruck Imperial Post von Lingeh
( Datum nicht lesbar ) nach Liège. Zweisprachiger persischer,
außerdem englischer Ankunftsstempel Bander - Abbas am
14.DE 04.Transitübergabestempel an Britisch - Indische Schiffspost
» SEA POST OFFICE DE.17.04 « Ankunftsstempel Liège 31.DE.04


3. Lingeh

Erstes Hafenpostamt

Eingeschriebene Bildpostkarte von Lingeh nach Membach, Belgien. Frankiert mit 1 und 2 Anna Indische Briefmarken mit Kopfbild Prinzgemahl Albert. Zweikreisstempel » LINGA/2 JA 06 « Kasten - Registrierstempel LINGA Nr. 36 und Einkreisstempel » SEA POST OFFICE/A/JA 20/06 « Ovaler Transitstempel von Brüssel und Einkreisstempel der Eisenbahn Dolhain - Limburg.

VorderseiteRückseite

4. Jask

Britisch - Indisches Postamt

5. Mohammerah

Britisch - Indisches Postamt vom 19.7.1892 bis 1923.
Geführt als Zweigstelle von Buschir.

Umschlag mit einer Indischen Briefmarke 2,6 Anna mit Kopfbild von Prinz Albert, von Mohammerah nach Isfahan. Die Rückseite zeigt einen sehr schönen und seltenen spitzovalen Stempel aus Mohammerah vom 27. Februar 1913, mit einem weiteren kleinen englischen Stempel von Mohammerah des gleichen Datums. Gleichfalls 2 x zweisprachiger Doppelkreisstempel Bander - Nasseri (Ahwaz) vom 6.III.13. Die Vorderseite zeigt einen zweisprachigen Ankunftsstempel von Isfahan vom 20.III.13.

RückseiteVorderseite


6. Henjam

Britisch - Indisches Postamt von 1913 - 1923

7. Abadan

Britisch - Indisches Postamt von 1914 - 1923

8. Ahwaz

Britisch - Indisches Postamt von 1914 - 1923

9. Maidan - i - Naphtun

Britisch - Indisches Postamt von 1914 - 1923

10.Duzdab

Britisch - Indisches Postamt bis Anfang 1924

Duzdab ( Diebes - Wasser ), das heute Zahedan ( Stätte der Priester ) heißt, war der Endpunkt der britischen Eisenbahnlinie von Indien an die persische Grenze. Indische Truppen waren nur dort, um die Eisenbahnlinie zu bewachen. Ein genauer Zeitpunkt für den Abzug der britisch - indischen Truppen ist nicht bekannt, doch sollen diese "Anfang 1924" abgezogen worden sein. Dies hängt damit zusammen, daß zu diesem Zeitpunkt persische Truppen unter Reza Schah Pahlavi dorthin vorrückten und für nötige Sicherheit sorgten.

11. Mirjawa

Das Britisch - Indische Postamt wurde nur kurz - nämlich im Juni und Juli 1926 - durch eine indische Eisenbahnvermessungsstelle benutzt. Daher ist ein Poststempel von Mirjawa sehr selten! Die Postämter 1. Buschir, 3. Linga und 5. Mohammerah wurden durch die " Britisch India Steam Navigation Co " bedient .
Schnelle Postdampfer verkehrten wöchentlich zwischen Bombay ( Indien ) und Basra ( Irak ) über Linga, Buschir, und Mohammerah. Küstendampfer auf derselben Strecke, die außerdem Chahbahr, Jask und Bender - Abbas anliefen, verkehrten monatlich zweimal.


( Quelle Hartmann )


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